Was für ein Jahr…kaum zu fassen, was wir erleben konnten.
Jetzt schaue ich zurück…in einer eigenartigen Mischung aus Fassungslosigkeit und Dankbarkeit. Das hatte ich wirklich nicht erwartet, als ich am 1. Januar oberhalb eines Wolkenmeeres stand…und dachte: irgendwie reicht es.
Damals wusste ich nicht, was das zu bedeuten hatte. Tatsächlich hatte ich aber gerade eine feste Anstellung beendet, und stand vor einem Jahr mit Popup-Coaching-Café und vielen Umbrüchen, die ich nicht erahnen konnte.
Heute verstehe ich diesen Satz in mir ganz anders: ja, es reicht. Es reicht an Anstrengung, an der Idee, etwas ganz grosses erschaffen zu müssen, besonders sein zu müssen, um KundInnen zu gewinnen, um Liebe und Freundschaft zu erhalten…das gab es genug in meinem Leben.
Es reicht, denn in Zeiten wie diesen zeigt sich: Anstrengung macht oft keinen Sinn. Es hilft nicht, denn das leben geht eigene Wege mit uns. Nicht alles oder eher wenig ist kontrollierbar. Wir planen, und stehen dann vor der Realität, manchmal ohnmächtig und traurig, voller Schmerz, aber auch mit einer gewissen Orientierungslosigkeit. Plötzlich fühlt es sich an als würden wir auf ein Wolkenfeld treten…der feste Boden ist nicht mehr zu sehen, zu spüren…
Und doch tragen die Wolken uns. Ja, es gibt Verluste, Ungewissheiten, Krankheit, und wir werden förmlich in eine Veränderung „geschoben“. Und doch gibt es gleichzeitig Erfahrungen von Dankbarkeit, Zusammenhalt, Neugier …und neue Wege werden erkennbar. Die Wolken reißen immer wieder auf…der Boden ist da, er war nicht verschwunden.
Die Stärke ist in uns, und auch der Boden, auf dem wir uns geborgen fühlen. Und auf dem wir weiter gehen. Inne halten, ja, und uns umdrehen, und trotzdem weiter. Ohne Anstrengung, im besten Fall. Neugierig, mit offenen Armen. Mit weitem Blick und offenen Sinnen.Um das Leben zu er-leben.
So schaue ich heute auf dieses Wolkenjahr zurück, verabschiede mich, und gehe weiter…